2006
Maiandacht, Match, Büchermacher - Dramolette und Texte von Thomas Bernhard
Anlässlich des 75. Geburtstags von Thomas Bernhard briachte das Fabriktheater erneut Dramolette des österreichischen Autors und Dramatikers auf die Bühne des NUTS. Zwischen 1978 und 1981 schrieb Bernhard mehrere kurze Einakter (u.a. für die ZEIT), einige davon in reinstem oberbayerischen Dialekt. „Maiandacht“, „ein Volksstück als wahre Begebenheit“, hatte Bernhard „meiner Kindheitsstadt Traunstein gewidmet“: Darin lässt er zwei honorige Frauen über einen nicht minder honorigen Gönner räsonieren, der Opfer eines Unfalls wurde. „Match“ hingegen kann als Bestandsaufnahme eines festgefahrenen Ehelebens gesehen werden, aber wie immer geht es bei Bernhard um den Blick hinter die Kulisse, und da lauert der alltägliche Faschismus.
Mit ironischem, ja sarkastischem Witz zeichnete Bernhard keineswegs oberflächliche Karikaturen, auch in diesen kurzen Einaktern spiegelt sich ein nach wie vor latent vorhandenes Denken wider, das lediglich hinter einer dünnen Haut verborgen liegt.
Es spielten: Bettina Mittendorfer, Christa Fuchs, Angelika Labus, Helmut Köppl, Franz Josef Fuchs und Willi Schwenkmeier.
Farinelli (von und mit Franz-Josef Fuchs)
Einer großen Herausforderung hat sich Franz-Josef Fuchs mit seinem ersten selbst geschriebenen Solostück gestellt. Ein Theaterstück über den berühmtesten Kastraten des 16. Jahrhundert. Riccardo Broschi erzählt seine Geschichte über, seinen Bruder Carlo Broschi, alias „Farinelli“, eine bewegende Geschichte über Macht, moralische Verlogenheit, Klassendenken und daraus resultierender menschlicher Zerstörung.