2012
Krawall und andere Dornsteiner G´schichten
Vor 90 Jahren, am 26. August 1921, verstarb Ludwig Thoma. Kein anderer bayrischer Dichter hat seinem Volk derart "aufs Maul g´schaut", wie Thoma, der von Ende 1890 bis Februar 1893 in Traunstein als Rechtsreferendar sein Praktikum absolvierte. Zur gleichen Zeit führte seine Mutter das Gasthaus "Zur Post", und so verwundert es nicht, daß Thoma seine Traunsteiner Zeit in seine schriftstellerische Arbeit hat einfließen lassen.
Traunstein heißt bei Thoma Dornstein, zumindest in den "Kleinstadtgeschichten": im unvergleichlichen "Krawall", in "Kabale und Liebe", in "Peter Spannringers Liebesabenteuer". Wer seinerzeit als Traunsteiner Persönlichkeiten dies wollte, konnte sich natürlich in diversen Figuren wieder finden, denn die Geschichte aller drei Erzählungen hat sich in Traunstein zugetragen.
Albert Rosenegger, der "Haus- und Hofschreiber" des Fabriktheaters, hat Thomas süffisant-komische Geschichten zu einem Bühnenstück verarbeitet, das in Stil und Sprache ganz dem großen bayerischen Dramatiker entspricht: Man könnte sagen, Thoma hätte gewiss seine Freude daran gehabt.
Es geht drüber und drunter in Dornstein, nicht nur zwengs der Politik und dem Preussnhass, es menschelt auch ganz gewaltig. Und so bildet der Krawall, die große Traunsteiner Revolotion von 1867, bei der angeblich das allererste Mal das Wort "Saupreussn" gefallen sein soll, den Rahmen für diese Humoreske, die die Dornsteiner Seelen durcheinander wirbelt. Und die Herzen natürlich auch, die politischen wie die liebenden.
Die Schauspielerdes Fabriktheaters verkörpern Personen wie den Spanninger Bräu, die Spanningerin und den Peter Spanninger jun., den Hauptfeldwebel Krückeburg aus Berlin mit Frau und Tochter, den Major Schmitt, den Messerschmied Simon, den Büchsenmacher Weinzierl, den Herrn Bezirksamtmann und die Frau Bezirksamtmann, den Pfarrer, den Trompeter und den Trommler, den Hansgirgl und den Martl, sowie das Annamirl und natürlich den Ludwig Thoma.
Es spielten:
Ludwig Thoma - Klaus Oberkandler
Spanninger Bräu - Michi Schuhbeck
Spanningerin - Margit Bischlager
Peter Spanninger jun. - Philipp Oberkandler
Annamirl, Bedienung - Kathi Köberich
Hansgirgl, Hausknecht - Albert Rosenegger
Martl, Hausknecht - Simon Schreiber
Hauptfeldwebel Krückeburg - Willi Schwenkmeier
Charlotte, Gattin - Christa Fuchs
Tinchen, Tochter - Christina Wagner
Major Schmitt - Sepp Häusler
Messerschmied Simon - Werner Möstl
Büchsenmacher Weinzierl - Schorsch Jobst
Bezirksamtmann - Helmut Köppl
Frau Bezirksamtmann - Monika Steinberger
Pfarrer von Stockach - Hans Helmberger
Apotheker - Sepp Hinterschnaiter
Trommler - Christian Wörndl
Trompeter - Michael Baumann
Maler - Walter Angerer d.J.
Regie: Franz-Josef Fuchs
Räuber Kneißl - zuagricht, hergricht, higricht
Ein Stück Dichtung und Wahrheit über den Räuber Mathias Kneißl zu seinem 110. Todestag.
Autor: Georg Maier (Iberl-Bühne)
Die Geschichte handelt von dem im Februar 1902 in Augsburg hingerichteten Räuber Mathias Kneißl, der in bayerischen Wilderer- und Räuberliedern, im Volkswitz und in schaurig-heiteren Legenden bis auf den heutigen Tag weiterlebt. Die Polizeijagd auf Mathias Kneißl, zwischen München und Augsburg, war zu einem blutig verlaufenden Räuber- und Gendarmenspiel geworden. Diese Hetzjagd wurde von einem großen Teil der Bevölkerung, aus tief sitzendem Widerwillen gegen Bevormundung von Seiten der Obrigkeit mit zunehmendem Vergnügen verfolgt und im engeren bäuerlichen Umkreis auch unterstützt.
Es spielten:
Mathias Kneißl, Räuber - Franz-Josef Fuchs
Bader, Friseur und Heilkundiger - Gerhard Brusche,
Zenz, Mündel vom Bader - Steffi Grünäugl
Jenisch - Xaver Schwankner
Boandlkramer - Willi Schwenkmeier
Gendarm, ein Blaufrack aus München - Christian Kreß
Eiterbäurin - Christa Fuchs
Regie: Christian Kreß (Chiemgauer Volkstheater, Iberl-Bühne)
1. Traunsteiner Theaterweihnacht mit dem Fabriktheater e.V. & Salzbtheater e.V.
Ein vorweihnachtliches, abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm, skurril und nachdenklich ..
Mitglieder des Fabriktheaters und des Salztheaters gestalteten diesen (vor)weihnachtlichen Abend, bei dem kein Auge trocken blieb. Die Gäste durften falsche und echte Nikoläuse erleben, wissenschaftliche Abhandlungen zum Thema Advent, Weihnachten und Geschenke, Geschichten über Schnee und weiteres bisher noch nicht Gewußtes über das Weihnachtsfest.
Die erste Traunsteiner Theaterweihnacht war DIE Gelegenheit, endlich in den „Weihnachtsstress“ einzusteigen. Frei nach dem Motto „Ja, wos? Is denn schon scho wieda Weihnachten?“
Es wirken mit: Gerhard Brusche, Christa Fuchs, Franz-Josef Fuchs, Michaela Lucke und Willi Schwenkmeier.
Ein Musikus: Stefan Weißleder