2008
Hinterkaifeck (Reinfried Keilich)
Eine wahre Begebenheit der bayrischen Geschichte - Hinterkaifeck ist der Tatort eines der rätselhaftesten Verbrechen in der deutschen Kriminalgeschichte. Auf dem Einödhof, der im Gemeindegebiet von Wangen (heute Waidhofen) lag und etwa sechs Kilometer von Schrobenhausen entfernt war, wurden in der Nacht vom 31. März auf den 1. April 1922 sechs Menschen ermordet. Bis heute ist dieses mysteriöse Verbrechen noch nicht aufgeklärt.
Einige Tage vor der Tatnacht entdeckte der Austragsbauer Andreas Gruber im Schnee Spuren, die zum Hof Hinterkaifeck hinführten, aber nicht wieder heraus. Ebenso vermissten die Bewohner der Einöde einen Haustürschlüssel, doch Andreas Gruber fand, als er das Gebäude durchsuchte, niemanden, und weigerte sich, Hilfe von Außenstehenden (Nachbarn/Polizei) anzunehmen….
Es spielten: Sabine Schwäbisch, Christa Fuchs, Helmut Köppl, Gerhard Fischer, Michi Schuhbeck, Margit Bischlager, Karena Goossens, Sepp Häusler. Regie: Franz-Josef Fuchs & Willi Schwenkmeier
Drei Mal Leben (Yasmina Reza)
Das Ehepaar Finidori (Hubert und Ines) besucht ein anderes (Henri und Sonja). Versehentlich allerdings einen Tag zu früh, was den Hauptkonflikt noch schneller freilegt und zuspitzt. An sich geht es um die Frage, ob Hausherr Henri seine Karriere durch seinen Gast Hubert protegieren lässt (beide Männer sind Astrophysiker); in den Vordergrund drängt sich an diesem Abend jedoch das Problem, wie Henri mit einer von Hubert scheinbar beiläufig erwähnten Nachricht umgeht, die seine vor dem Abschluss stehende dreijährige Forschungsarbeit möglicherweise zu Makulatur macht.
Das Ehepaar hat auch ein Kind, das aus dem Kinderzimmer heraus immer wieder nach den Eltern ruft, was beim Ehepaar immer wieder Streitereien um Erziehungsprinzipien verursacht. Was sich daraus an Konfrontationen und wechselnden Koalitionen entwickelt bzw. entwickeln könnte, wird auf der Bühne in drei Szenen durchgespielt. Das Stück betont damit den Kunstcharakter des Theaters, wirkt zeitlos und modern zugleich, ist aktionsreich und dennoch psychologisch tiefgründig, changiert zwischen Banalität und Ernst und unterhält durch pointierte Dialoge voll bösen Witzes.
Es spielten: Rudi Heid, Conny Mörtl, Gerhard Winkler und Claudia Scheufele.
Regie: Franz-Josef Fuchs
Eines Tages kehren wir unseren Träumen den Rücken… (nach Christoph Ransmayr)
Willy Schwenkmeier zeigt als Solotheater die zwei Balladen „Der fliegende Berg“ und die „Ballade von der glücklichen Rückkehr“ des österreichischen Schriftstellers Christoph Ransmayr, in einer Collage zu einem Theaterstück vereint. Erstmals kann Willi Schwenkmeier seine zwei größten Leidenschaften, das Bergsteigen und das Theater, verbinden. „Eines Tages kehren wir unseren Träumen den Rücken und machen uns auf den Weg zurück zu den Menschen.“
Wo beginnt der Traum und wo ist das Ziel? Ist es der Gipfel an dem er im dunkelblauen Himmel die Sterne greifen kann, oder ist es das Tal, das er ohne seinen mit aufgestiegenen Bruder erreicht.
Ein packendes Stück, bei dem der Zuschauer die Extremen, des Auf und Ab eins Bergsteiger mit fühlen kann. Ransmayr gelingt es in seiner vorzüglichen Schreibe, die schlimmsten Ereignisse, wie einen Liebesbrief zu formulieren. „Ich starb hoch über den Wolken und höre die Brandung, glaubte die Gischt zu spüren.“
Regie: Franz-Josef Fuchs
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom (Otto Hopfensperger)
Mike Staudner (Franz-Josef Fuchs) ist drogenabhängig und wegen Diebstahl und Körperverletzung im Gefängnis. Mike lernt in der Drogentherapie andere Süchtige kennen, Alkoholiker und Drogenabhängige wie er selbst. In diesem Kreis erfährt er erstmals, dass sie ähnliche Laufbahnen hinter sich haben. Durch ihre offenen Bekenntnisse geben sie sich gegenseitig die Hilfestellung, die sie brauchen, um zu ihrer Sucht zu stehen und sich von ihr zu befreien. Mikes Drogenberater (Otto Hopfensperger) schenkt ihm eine Gitarre. Mit dieser hat Mike zum ersten Mal die Möglichkeit, etwas Eigenes zu schaffen – ein Gefühl, das ihm Selbstvertrauen und die Kraft gibt, den schweren Entzug durchzuhalten. Doch ist damit auch alles gut?
Farinelli (von und mit Franz-Josef Fuchs)
Einer großen Herausforderung hat sich Franz-Josef Fuchs mit seinem ersten selbst geschriebenen Solostück gestellt. Ein Theaterstück über den berühmtesten Kastraten des 16. Jahrhundert. Riccardo Broschi erzählt seine Geschichte über, seinen Bruder Carlo Broschi, alias „Farinelli“, eine bewegende Geschichte über Macht, moralische Verlogenheit, Klassendenken und daraus resultierender menschlicher Zerstörung.
Ursel (Guy Krneta)
Svetlana Teterja spielt darin Ursel, ein junges Mädchen, das im Schatten ihres verstorbenen Bruders aufwächst. Immer mit Vergleichen konfrontiert und dem ständigen Druck mindestens genauso gut sein zu müssen wie der Bruder es vermutlich wäre. Die Musik webt den gefühlsstarken Spannungsteppich auf dem sich das Geschehen auf der Bühne entwickelt.
Regie: Franz-Josef Fuchs